El Hierro ist die südlichste und abgesehen von La Graciosa, die kleinste und jüngste der acht Inseln. Die Insel hat zwischen zehn und elftausend Bewohner, ist also viel weniger dicht besiedelt, als Teneriffa. Man findet auch viel weniger Touristen hier.
In fast jedem Restaurant auf El Hierro bekommt man Brot und Mojos, wenn man essen geht.
Die Saucen unterscheiden sich etwas, je nach Restaurant.
2.2. Wir fahren von Timijiraque ein paar Kilometer weiter Richtung Süden. An der Playa Las Playas finden wir ein schönes Plätzchen, wo wir ganz alleine stehen.
Der Strand ist ein Steinstrand, im Gegensatz zum kleinen Strand, wo wir vorher standen. Sandstrände sind auf El Hierro äusserst selten dafür gibt‘s viele Naturpools.
Da die Strasse eine Sackgasse ist, gibt‘s nicht viel Verkehr. Die meisten Autos kommen vom Parador, das etwas weiter hinten steht. Paradores sind Hotels in historischen Gebäuden oder an herausragenden Lagen.
Am 3.2. fahren wir weiter nach Tamaduste, im Norden. Tamaduste ist ein schön gelegenes kleines Dörfchen.
Weil es aber sehr stark windet, beschliessen wir weiter zu fahren, hoch zum Hauptort der Insel, Villa de Valverde. Es ist Siesta. Es sind weder viele Leute, noch viele Autos auf den Strassen. Auf einem Parkplatz mit Aussicht übernachten wir. Wie überall auf der Insel ist es auch hier in der Nacht sehr ruhig.
Am nächsten Tag fahren wir an die Nordwestküste. Das Ziel ist Pozo de las Calcosas, ein altes Dörfchen am Fuss von Klippen, das man über einen steinigen, steilen Weg erreicht. Die Häuschen sind vor circa 200 Jahren aus Vulkangestein gebaut worden. Es hat auch zwei Naturpools da unten, welche schon vor 200 Jahren, im Sommer die Leute angelockt hatten.
Es ist sehr windig und die Sicht ist trüb.
Wie wir später erfahren, heisst der Wind Calima. Er bringt Saharasand, deshalb die trübe Sicht und ist sehr trocken und warm. Als wir auf dem Parkplatz ankommen, reisst der Wind fast die Tür ab, als Frank aussteigen will. Wir laufen zum Aussichtspunkt, werden fast weggeblasen und bekommen Sand in die Augen. Die Stelle ist zu exponiert. Wir fahren weiter nach Las Puntas, zwischen die Häuser, wo der Wind weniger deftig ist. Las Puntas ist auch ein kleiner, reizvoller Ort mit einer wilden Küste.
Am nächsten Morgen ist es strahlend schön. Der Sturm ist vorbei.
Wir erkunden die Gegend und fahren dann nochmals zurück, um Pozo de las Calcosas anzuschauen. Die Aussicht von oben, auf die Häuschen und die Naturschwimmbecken ist eindrücklich, der Weg nach unten mühsam.
Zum Übernachten fahren wir zur Playa La Maceta.
Auch hier gibt es wunderbare Naturpools und einen schönen Küstenweg nach Las Puntas, welchen wir am nächsten Tag unter die Füsse nehmen.
6.2. Unser nächstes Ziel ist Pozo de La Salud, eine alte Heilquelle, die entdeckt wurde, weil dort in einer grossen Dürre , zwischen 1702 und 1704 ein Brunnen gegraben wurde. Das Wasser war etwas brackig, die Tiere tranken es aber mit Begeisterung. Mit der Zeit stellten die Leute fest, dass jene, welche auch von dem Wasser tranken, sich einer besseren Gesundheit erfreuten. Dies sprach sich dann auch auf den andern Inseln herum und es reisten immer mehr Gebrechliche zu dieser Heilquelle. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Wasser, in Flaschen, sogar bis Puerto Rico verschifft, zusammen mit anderen Produkten der Insel. Heute steht hier ein Wellnesshotel.
7.2. Unser Weg führt uns weiter über La Frontera, über die Höhen, Richtung Süden nach Restinga, den südlichsten Ort der Insel. Aus eher karger, steiniger Landschaft hinauf in grüne, bewaldete Höhen und wieder runter in die steinige aber nicht weniger abwechslungsreiche Lavalandschaft der Küstenregion.
In Restinga gibt es einen kleinen Hafen und eine kleine Promenade mit ein paar Restaurants. Im Oktober 2011 wurde der Ort evakuiert wegen zunehmender seismischer Aktivitäten. Circa 2.5 Kilometer vor Restinga gab es im Meer einen kleineren Vulkanausbruch.
Am 8.2. fahren wir an die Playa de Tacorón. Wieder ein Ort mit mehreren Naturschwimmbecken, die gut erreichbar sind über Plattenwege und Leitern ins Wasser. Am Wochenende wird ein Kiosk betrieben, es gibt aber auch überdachte Grillplätze und Wasserstellen. In der Ecke eines grossen Platzes installieren wir uns. Wir sind die einzigen auf dem Platz. In Restinga war es sehr windig aber hier merkt man nichts davon.
Am nächsten oder übernächsten Tag kommen Moni und Rudi, denen wir schon an verschiedenen Orten der Insel begegnet sind und Wim, den wir später auch kennen lernen.
Auf einem Spaziergang durch die Gegend fällt uns ein Mobil mit Zürcher Nummer auf.
Auch dessen Besitzer lernen wir hier kennen.
Wir haben unsere Solarpanels draussen aufgestellt. Dies lockt immer wieder Leute mit Fragen an. So auch Stephan, der Besitzer des Zürcher Wohnmobils. Wir kommen ins Gespräch und erfahren, dass er Musiker und Komponist ist. Er schreibt auch auf seinen Reisen Kompositionen. Da er schon als Musiker in verschiedenen Ecken der Welt unterwegs war und seit einiger Zeit auch die Wintermonate in wärmeren Gefilden, in seinem Wohnmobil verbringt, weiss er viel zu erzählen. Ich habe gerade gekocht aber da ich Würstchen ins Essen geschnetzelt habe, kommt für ihn, als Vegetarier, mitessen nicht in Frage. Er verwöhnt uns am nächsten Tag mit einem vegetarischen Essen.
Am 12.2., nachdem Frank Wim mit seiner Drohne weitergeholfen hat, schauen wir uns in den Höhen von El Hierro um.
Wir haben im Sinn, an einem Aussichtspunkt, von dem aus man auf Las Playas runter sieht, zu übernachten. Leider ist das Gebiet abgesperrt. So fahren wir weiter, über Isora, nach San Andrés und übernachten dann dort.
Am nächsten Tag fahren wir wieder ein Stück zurück, in den Südosten, zum Centro De Interpretacion De El Julan. In diesem Zentrum werden archäologische Funde aus dieser Region erklärt. Sie stammen aus der Zeit vor der Eroberung der Kanarischen Inseln im 15. Jahrhundert. Man hat hier auch eine tolle Aussicht.
Zum Übernachten fahren wir nach Timijiraque, zum kleinen Sandstrand, wo wir anfangs schon übernachtet hatten.
Auch an der Playa Las Playas übernachten wir nochmal.
Dort begegnen wir Moni und Rudi wieder. Wir sehen sie auch auf dem Quai stehen, am 16.2., als wir auf der Fähre nach Teneriffa im Café sitzen und auf die Abfahrt warten.
Da das Meer heute ziemlich unruhig ist, verteilt das Personal „Spuckbeutel“.
Am 19.2. holen wir unseren Besuch am Flughafen ab. Ester, Franks Mama, Ira, die Schwester von Frank und Robi, Iras Freund kommen für zwei Wochen nach Teneriffa.
Die erste Zeit verbringen wir in El Médano.
Am 21. machen wir einen Ausflug zur Playa del Duque. Der Strand liegt im Südwesten in einem Urlaubsgebiet mit teuren Hotels, Geschäften und Restaurants. Wir spazieren ein Stück der Strandpromenade entlang. Ein interessanter Anblick mit den schön geschliffenen Felsen. Beim Denkmal von Javier Pérez Ramos fragen wir uns, was wohl für eine Geschichte dahinter steht. Die Antwort finde ich natürlich im Internet. Der junge Mann hatte am 31.3.1998 einem Badegast das Leben gerettet, wurde, nachdem dieser in Sicherheit war, von einer Welle erfasst und ins Meer gezogen. Er konnte erst ein paar Tage später geborgen werden.
Am 22.2. sitzen wir gemütlich in einem Restaurant mit Aussicht auf den Strand. Wenige Meter entfernt spielt eine Strassenband. Die Sängerin hat eine gute Stimme. Die Leute bleiben stehen und hören begeistert zu. Es wird getanzt und geklatscht. Besonders schön ist es, die kleinen Kinder zu beobachten, wie sie sich verträumt im Takt wiegen oder sogar temperamentvoll tanzen.
Wir beobachten, wie die Sicht immer trüber wird. Dies hätte uns eigentlich eine Warnung sein sollen...
Unser Wohnmobil steht in der Nähe des Hotels, in welchem unser Besuch wohnt. Das Gebiet neben dem Hotel ist unbebaut. Es stehen auch andere Wohnmobile dort.
Nachts, um 1.15 Uhr weckt mich Frank. Der Wind hat drastisch zugenommen. Die Böen rütteln gefährlich am Wohnmobil. Wir beschliessen, alles zusammenzupacken und Schutz zwischen den Häusern zu suchen. Es ist nicht so einfach. Die meisten Parkplätze sind besetzt. Wir finden einen, der aber nicht genügend Schutz bietet. Ich steige aus und mache mich zu Fuss auf die Suche in den Querstrassen. Es ist sehr unangenehm. Es hat sehr viel Sand in der Luft und der kommt in die Augen und überall hin. Ein Stück weiter oben werde ich fündig. Bevor ich Frank Bescheid geben kann, läutet das Handy und er sagt mir, dass auf der anderen Strassenseite ein idealer Platz frei geworden ist. Schnell trete ich den Rückweg an. Tatsächlich, der Platz ist perfekt. Auf der einen Seite ein grosses Wohnmobil, auf der anderen eine Hauswand. Wir schlafen gut. Als wir am nächsten Morgen erwachen, ist es ruhig und wir denken, dass der Spuk vorbei ist. Wir kommunizieren das auch so. Aber weit gefehlt! Als wir das Wohnmobil verlassen, empfängt uns eine eigentümliche Stimmung. Alles sieht aus, wie durch eine gelbe Brille. Die Sonne sieht man nicht. Alle Autos sind mit einer Sandschicht bedeckt.
Am 24.2. fahren wir nach Puerto de La Cruz. Auch hier ist es anfangs noch trüb. Überall liegen Äste und andere Pflanzenteile auf der Strasse.
Diese Woche findet der Carnaval statt in Puerto de La Cruz. Da wir im Moment Menschenansammlungen meiden, stürzen wir uns nicht ins Getümmel.
Die Sardine, die an einer bestimmten Stelle hätte ausgestellt sein sollen, haben wir nicht gefunden. Eine der bekannten Veranstaltungen ist die Bestattung der Sardine, wo es einen Umzug durch die Stadt gibt.
Ernst, unser Bekannter in Puerto, hat uns auf eine Oldtimerausstellung aufmerksam gemacht, welche wir uns anschauten.
Die Tage vergehen wie im Flug.
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