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AutorenbildSusanne Mühling

Dezember 2019 - Von der Schweiz auf die Kanaren

Aktualisiert: 26. März 2020

Am Abend des 4. Dezember waren wir endlich bereit zur Abfahrt. Wir fuhren bis Chalon-sur-Saône, wo wir bei -5 Grad übernachteten. Am nächsten Morgen ging‘s bei dickem Nebel und Minusgraden weiter Richtung Süden. Wir fuhren durch bis L‘Escala in Katalonien. Dort legten wir einen Ruhetag ein. Es war sonnig und angenehm warm. Die schöne Uferpromenade lud zu Spaziergängen ein.



Am übernächsten Tag fuhren wir bis Hospitalet del Infante und am Tag darauf bis Antequera in Andalusien. Kurz bevor wir die angesteuerte Tankstelle in Antequera erreichten, fing unser James an zu zicken und wir schafften es gerade noch, die Autobahn zu verlassen. Nachdem wir ein Weilchen gestanden waren und raussuchten, was das aufgeleuchtete rote Lämpchen bedeutet, versuchte Frank einen Neustart und James fuhr uns gnädigerweise noch bis zur Tankstelle. Nach dem Tanken schien, ausser dem nagelnden Geräusch im Leerlauf, alles wieder gut zu sein. In Tarifa, wo wir am nächsten Tag ankamen, gingen wir in einem unserer Lieblingsrestaurants gemütlich essen. Danach war einkaufen und waschen angesagt.

Frank versuchte online eine Überfahrt von Cadiz nach Teneriffa zu buchen. Bis Weihnachten war alles ausgebucht. Schliesslich fand er eine Passage ab Huelva, am 14.12.. So fuhren wir nach Huelva, wo wir auch eine Mercedesgarage aufsuchen wollten, weil das Geräusch unterdessen lauter geworden war.

Überraschung, das Problem schien grösser, als gedacht. Wir mussten das Auto einen ganzen Tag lang in der Garage lassen. Um uns die Wartezeit zu versüssen, nahmen wir einen Mietwagen und fuhren nach Mazagon zum Strand. Wir gönnten uns ein gutes Mittagessen und genossen die Zeit bis wir unseren James wieder abholen konnten.

Am Freitag holten wir die Tickets am Hafen ab, damit wir am Samstag zügig und ohne Stress auf die Fähre kommen könnten. Das klappte auch ganz gut. Der Mist war, dass die Fähre zwischen zwei und drei Stunden verspätet abfuhr. Informationen gab’s keine. Na ja, wir haben zu Mittag gegessen und am Fenster in der Bar einen Kaffee getrunken, in der Hoffnung, die Fahrt der Küste entlang geniessen zu können. Weil die Fähre stur im Hafen liegen blieb, beschlossen wir, im Heck nochmals nach draussen zu gehen. Kaum waren wir da, fuhr die Fähre endlich los. Als das Schiff auf offener See war, machten wir‘s uns in unserer Kabine gemütlich.


Nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass mit der WC-Spülung etwas nicht stimmte. Manchmal ging‘s, dann wieder nicht und plötzlich gar nicht mehr. So peinlich, die Schüssel war ziemlich gefüllt. Es gab nichts zu rütteln, wir mussten es melden. Als ich an die Rezeption kam und sagte, ich hätte ein Problem, grinste mir einer schon entgegen und sagte, „mit der Toilette“. Verdattert sah ich ihn an und bejahte. Er meinte darauf, das sei ein generelles Problem und man sei daran es zu beheben, er könne jedoch nicht sagen, wie lange es dauern würde. Als es am späten Abend immer noch nicht funktionierte, malten wir uns aus, wie das wohl rauskommen würde, wenn im ganzen Schiff während der nächsten 30 Stunden kein WC mehr funktionstüchtig wäre. Igitt!! Ich beschloss, auf dem obersten Deck, wo die Hunde untergebracht waren, Plastiksäcke zu holen. Unterwegs begegnete ich einer verzweifelten Kabinennachbarin, welche eins der öffentlichen WCs aufsuchen wollte.

Gut gerüstet und mit einem Notfallplan wollten wir zum Essen aufbrechen. Beim Verlassen der Kabine sagt Frank „da ist ja Wasser auf dem Boden!“ Tatsächlich. Wir dachten, das WC der Nachbarskabine wäre überlaufen und zu uns rübergeflossen. Dann entdeckten wir auch im Gang Wasser. Wir meldeten den Vorfall und baten um eine andere Kabine. Wir wurden ein Deck höher einquartiert und Überraschung, die Toilettenspülung funktionierte einwandfrei. Daraufhin fühlten wir uns einerseits verarscht, andererseits aber auch befreit und froh. Wahrscheinlich hätte es nicht für alle Ersatzkabinen gehabt...

Nach Zwischenhalten in Lanzarote und Gran Canaria kamen wir etwas nach drei Uhr, am Montagmorgen, in Teneriffa an. Ach ja, kurz bevor wir Gran Canaria erreichten, wurde unsere Autonummer ausgerufen und gebeten, wir sollten die Rezeption aufzusuchen. Da einige Autos vor eingeparkten Lastwagenanhängern standen, die raus mussten, mussten alle Autos, in einem bestimmten Bereich, von der Fähre runterfahren und warten, bis der letzte Anhänger draussen war.


Am 17. schauten wir Santa Cruz an, am 18. San Cristóbal de La Laguna, welches uns mit der gemütlichen Fussgängerzone und den farbigen Häusern sehr gut gefallen hat.


Am Abend des 18. machten wir uns auf den Weg ans Meer, auf die Nordseite der Insel. Wir sind an einem fantastischen Platz gelandet und können vom Wohnmobil aus eine grossartige Brandung beobachten.


Es gibt auch Vertiefungen in den Felsen, welche natürliche Badepools bilden. Trotz roter Fahne gibt es Leute, die schwimmen gehen. Wie es aussieht, scheint das Wasser aber ziemlich kalt zu sein.

20.12. Gestern Abend sind wir nach Puerto de la Cruz gefahren. Wir stehen auf einem grossen Platz am Meer. Die Brandung tost so stark gegen die Mauer, dass es manchmal vibriert im Womo.


Am nächsten Tag bekommen wir Besuch von einem Bayern, der mit seinem Minivelo unterwegs ist. Im Verlauf des Gesprächs merken wir, dass er die Wanderregionen der Schweiz sehr gut kennt. Er grät ins Schwärmen, erzählt uns, wo er schon überall war und lädt uns ein, bei ihrer Wandergruppe, www.kieckbusch.de ,hier auf Teneriffa, teilzunehmen, welche sich jeweils donnerstags trifft. Später kommt eine ältere Frau (gegen 80) an die Tür und erzählt, jemand hätte ihr geraten, ihre Wohnung zu verkaufen und dafür ein Wohnmobil zu kaufen. Jetzt würde sie bei verschiedenen Wohnmobilen vorbeischauen, um zu fragen, wie denn das so sei, im Wohnmobil zu leben.

Die Gischt hat unser Womo mit Salz überzogen. Autowaschen ist dringend angesagt. Da der Platz, auf dem wir stehen, gegen Weihnachten immer voller wird, suchen wir uns ein anderes Plätzchen. Wir sind ja auch schon ausgiebig durch die Stadt gebummelt und sind dem Meer entlang bis zur Punta Brava gelaufen. Die Sandstrände auf den Kanaren sind, aufgrund des Vulkangesteins, sehr dunkel. Bei Santa Cruz gibt es einen gelben Strand, der mit Sand aus der Sahara aufgeschüttet wurde.


Weihnachten verbringen wir bei Los Silos am Meer, jedoch mit Sicherheitsabstand, nach der Autowäsche. An diesem Ort kann man, wenn man Glück hat, Wale und Delphine beobachten. Das Meer ist vor dieser Küste sehr tief. Wir hatten leider kein Glück.


Wir geniessen ein Käsefondue am Heiligabend.

Von unserem Standort aus sieht man den Teide, auf dem immer etwas Schnee liegt. Er ist über 3700m hoch. Die Vergangenheit zeigt, dass der Vulkan circa alle 100 Jahre einen Ausbruch hat. Der letzte war 1909...

Am 26.12. fahren wir weiter nach Buenavista del Norte. Hier stehen wir auf einem Platz extra für Wohnmobile. Auf beide Seiten gibt es schöne Wanderwege dem Meer entlang.





Es gibt auch ein schön gelegenes Restaurant. Leider stimmt dort das Preis/Leistungsverhältnis nicht.



Neben uns hat ein spanisches Wohnmobil geparkt. Ein Ehepaar in unserem Alter. Ich bin am Fotos sortieren. Plötzlich steht der Nachbar an der Tür und überreicht mir kanarisches Weihnachtsgebäck. Eine schöne Überraschung! Er ist in Santa Cruz aufgewachsen und hat lange dort gelebt. Jetzt wohnt er mit seiner Frau in der Höhe, im Wald. Sein Haus sei aussen aus Stein und innen sei alles Holz. Sie hätten auch ein Cheminée, da es bei ihnen am Morgen ziemlich kühler sei, als hier am Meer. Er erzählte von jeder Insel etwas. Seine Lieblingsinsel ist La Graciosa, die achte. Er belehrte mich auch, dass nicht alle Strände dunkel seien, sondern dass es im Süden auch weisse, feinsandige Strände gäbe. Da bin ich mal gespannt.


Wir wünschen euch allen ein gutes neues Jahr!




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