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AutorenbildSusanne Mühling

April 1. - 17. 2021 - Lanzarote

Auf dem Weg, der uns von Conil nach Montaña Blanca führte, kamen wir an wunderschönen Blumenwiesen vorbei.



San Bartolomé ist nur eineinhalb Kilometer von Montaña Blanca entfernt, doch der Camino Natural führte uns Richtung La Florida, um einen Hügel herum, nach San Bartolomé. Am Eingang des Ortes kamen wir an einem schönen alten Haus vorbei. Casa Mayor Guerra wurde 1765 gebaut, vom ehemaligen Militärgouverneur von Lanzarote, dessen Name es trägt. Jetzt ist ein Museum drin, wo man die alten Räume anschauen und auch etwas über die Geschichte von San Bartolomé erfahren kann. San Bartolomé ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirks, welcher in der Mitte der Insel liegt.


Weiter ging es von San Bartolomé nach Teguise, über eine fruchtbare Ebene, die El Jable genannt wird. Jable wird der organische Meeressand genannt, der auf dem Meeresgrund, aus zerfallenen Muscheln und Schalen entsteht und sich am Strand von Famara ablagert. Von Passatwinden wird er dann ins Hinterland verteilt. Der Sand hat gute Eigenschaften für den Trockenanbau in der Landwirtschaft. Er hat einen hohen Nährwert, reguliert die Bodentemperatur, verhindert das Austrocknen und die Abschwemmung und begünstigt die Infiltration von Wasser. Es werden Kürbisse, Melonen, Gemüse, Getreide und Süsskartoffeln angepflanzt. Getreidehalme benutzen die Bauern als Windschutz. Früher war die Süsskartoffel das Hauptanbauprodukt, weshalb die Bewohner von San Bartolomé den Übernamen Batateros erhielten.

Auch hier kommen wir an schönen Blumenmeeren vorbei.

Teguise war einmal die Inselhauptstadt, wurde aber 1852 vom aufstrebenden Küstenort Arrecife abgelöst. Jetzt ist es noch der Hauptort des gleichnamigen Bezirks. Teguise wurde 1406 von einem Verwandten von Jean de Béthencourt gegründet. Der Ort hiess vorher Gran Aldea de Acatife und wurde in Teguise umbenannt, nach dem Namen der Lebensgefährtin des Gründers. Sie war die Tochter des letzten indigenen Herrschers der Insel.

Teguise ist ein kleines, attraktives Städtchen.


Laut Wetterbericht hätte es heiter sein sollen, doch vor uns sahen wir schwarze Wolken, als wir uns auf eine Rundwanderung von Teguise zur Ermita de las Nieves und auf einem anderen Weg wieder zurück nach Teguise machten. Der Weg führte aus dem Dorf, langsam aufwärts, auf den Cerro Terroso. Plötzlich hatten wir eine schöne Sicht auf die Klippen von Famara, La Graciosa und die kleineren Inseln, trotz der Bewölkung beeindruckend. Jetzt ging es weiter auf der Krete. Unter uns sahen wir die Bucht von Famara, zuerst nur einen Ausschnitt, dann, mit zunehmender Höhe die ganze Bucht und die Umgebung. Wir hatten immer wieder andere Perspektiven, wunderschön. Auch das Wetter wurde zwischendurch etwas besser. Auf dem Rückweg nach Teguise folgten wir dem Camino Natural. Jetzt sahen wir auf die Ostseite der Insel. Leider war es nicht so klar. Schön war der Blick dann auf die bewirtschafteten Felder, kurz vor Teguise, welche geschützt durch zwei Hügelketten unter uns lagen.



Eine weitere Wanderung starteten wir beim Mirador Barranco del Chafaris, von dem aus man durch ein Tal runter nach Arrieta und Punta Mujeres sieht. Unser Ziel war der Mirador Rincon de Haria, an welchem wir zwar schon waren, den wir aber diesmal über einen anderen Weg erreichten. Es blühte zwar immer noch schön, an den Wegrändern, doch die Umgebung von Haria ist deutlich brauner geworden. Dank des guten Wetters hatten wir eine schöne Aussicht an unserem Ziel.




Von Teguise aus folgten wir einer Piste zur Bucht von Famara. Es ging stetig bergab. Auf der linken Seite konnten wir auf die sandige Ebene El Jable, runtersehen. In der Ferne erhoben sich rötliche Hügel. Wenn ich so auf die Ebene runterschaute, hatte ich den Eindruck, als ob ich aus einem Flugzeug schauen würde. Der Blick geradeaus zeigte die Inseln La Graciosa und die Inseln darum. Später kamen auch die Bungalowsiedlung und das Dorf Famara ins Sichtfeld.


Wir brachen bei schönem Wetter bei der Ermita de las Nieves auf und wollten zum Aussichtspunkt bei der Antennenstation, oberhalb Haria laufen. Zuerst bot sich uns wieder die schöne Aussicht, die man von der Ermita her hat. Wir liefen den Klippen entlang auf die Antennenstation des Militärs zu, mit der grossen Kugel, die weit herum sichtbar ist. Ein Stück unterhalb unseres Weges entdeckten wir mehrere Höhlen. Später kamen wir an einem schönen Picknickplatz mit Spielplatz vorbei, der direkt an den Klippen lag. Normalerweise hat man von hier eine prächtige Aussicht, doch wir hatten schon weiter vorn Nebelschwaden, die hochstiegen und über den Hügelkamm hinwegzogen, beobachtet. Da wir dachten, dass es sich nur um einen Streifen handelt, sind wir wacker weiter gelaufen. Leider stellte sich heraus, dass es nicht so war. So blickten wir beim Aussichtspunkt in eine Nebelwand. Pech!



Wir machten wieder weiter bei unserer Inselumrundung. Zuvor waren wir schon ein Stück von Famara aus, Richtung La Santa gelaufen. Dort wollten wir jetzt weiterlaufen. Es war ein schöner Tag. Die Region war geprägt von viel Sand, schwarzen Steinen und einer starken Brandung. Da es Sonntag war, begegneten wir öfters Fischern, die mit ihren Autos hier rausgefahren waren und ihr Glück versuchten. In dem Örtchen Caleta de Caballo, das an unserem Weg lag, badeten und picknickten die Leute und genossen den schönen Tag. Auf. Der anderen Seite der Siedlung standen, weit verteilt, viele Wohnmobile. Auch dort vergnügte man sich beim Baden, Spielen, Essen und Trinken.

Ein eher hässliches Stück Weg, das stellenweise eher an eine Bauschuttablage erinnerte, brachte uns zu der riesigen Ferienanlage Club La Santa, welche momentan geschlossen und in unseren Augen ebenfalls hässlich war. Von hier aus gelangte man auf die unbebaute Halbinsel, die mit Strässchen durchzogen war und viele Parkplätze bot, wo man sich auch mit dem Wohnmobil hinstellen konnte.

Wir fanden aber einen speziellen Übernachtungsplatz, am Fuss eines Vulkans.



Von unserem Übernachtungsplatz aus sind wir ein langes Stück einer Piste entlang gelaufen und kamen an diversen Feldern vorbei, auf denen Gemüse, Mais und anderes angepflanzt wurde. Auch ein Getreidefeld lag am Weg. Dann kamen wir auf einem Strässchen, welches an ein paar Häusern vorbei führte, an eine Verzweigung, von der aus eine Piste bis zur Playa Madera abging. Das Strässchen selber ging bis Tenesar, einem kleinen Ort am Meer, am Rand des Naturparks.